DICOM-GLOSSAR

Glossar, alphabetisch

Stand: November 2016

ACR/NEMA

(Abk. American College of Radiologie/National Electrical Manufacturers Association) Komitee, dessen Arbeitsgruppen sich mit Entwicklung des DICOM Standards für die digitale Bildaufnahme und Kommunikation in der Medizin beschäftigen.

Application Entity

Dies ist eine bestimmte Anwendung, also ein Programm mit einem bestimmten Namen und stellt in der Regel einen DICOM-Knoten im Netzwerk dar.

AET (Abk. Application Entity Title)

Name einer bestimmten DICOM Anwendung. Mit diesem Namen identifiziert sich eine Anwendung beim Kommunikationsaufbau innerhalb eines PACS.

Archivierungspflicht

Die Dokumentationspflicht in der Medizin ist im BGB, im Bundesmantelvertrag sowie in der Berufsordnung geregelt. Die gesetzliche Pflicht zur Archivierung von (Röntgen)Bildern (Auch CT, MRT) in Deutschland beträgt Mindestens 10 Jahre. Bei Kindern und Jugendlichen bis zum erreichen des 18. Lebensjahres und dann 10 Jahre, Bei BG-Fällen (bei Berufsunfällen, Berufsgenossenschaft) 30 Jahre. Der Archivierungszeitraum bezieht sich auf den letzten Arzt-Patient-Kontakt.

Autorouting

Automatisierte Weiterleitung neuer Aufnahmen an den Befundarbeitsplatz. Auch ältere Voraufnahmen können regelbasiert zur Betrachtung im DICOM-Viewer abgelegt werden.

BDT (Abk. Behandlungsdatentransfer)

In den 90er Jahren entwickelte Schnittstelle um Datenaustausch / Migration mit anderen Arztinformationssystemen zu ermöglichen. Die BDT-Schnittstelle wurde zur elektronischen Abrechnung mit den kassenärztlichen Vereinigungen genutzt

Bildverarbeitung

Die Bildverarbeitung unterstützt den Mediziner, indem sie ihm Methoden zur besseren Beurteilung der Bilder zur Verfügung stellt. Einsatzgebiete sind die quantitative Beurteilung der Bilder, die automatische Klassifikation, die Segmentierung und die Visualisierung.

Brennroboter

Kombination aus Drucker und CD-Brenner, mit dem automatisiert bedruckte Patienten-CDs und Archivierungs DVDs erstellt werden können.

CR – Computed Radiography

digitale Röntgenbilder, die entweder von Speicherfolie oder Direktradiographiesystemen stammen

Cinemode

So nennt man das automatische Durchblättern durch mehrere Bilder einer Schnittbildserie.

DICOM (Abk. Digital Imaging and Communications in Medicine)

Vom ACR/NEMA Komitee entwickelter Standard für die digitale Bildaufnahme und die Kommunikation in der Medizin. DICOM definiert Datenstrukturen (Dateiformate) für medizinische Bilder und damit verbundene Daten, Netzwerkorientierte Dienste, z. B. Bildübertragung, Abfragen aus einem PACS, Ausdrucken, und Integration verschiedener Modalitäten in RIS und PACS, Formate für Datenspeichermedien. Eine DICOM-Schnittstelle (o. Lizenz) ist Voraussetzungen um sich in PACS-Netzwerke zu integrieren.

DICOM Conformance Statement (DCS)

Das Conformance Statement ist eine formale Aussage die Implementierung von DICOM Diensten. Es definiert die Serviceklassen, die Informationsobjekte und die Kommunikationsprotokolle dieser Implementierung.

DICOM-MPPS (Abk. Modality Performed Procedure Step)

Die DICOM-Modality Performed Procedure Step Service Klasse wird benötigt, um eine Meldung über eine durchgeführte Aktion zurück zu geben. Der Sender muss über DICOM-MPPS als SCU Service-Class-User verfügen, der Empfänger muss DICOM-MPPS als SCP unterstützen. Eine typische Anwendung: Die Modalität meldet dem RIS eine abgeschlossene Untersuchung zurück. So kann das RIS bereits weitere “Aktionen” für den Patienten veranlassen.

GDT (Abk. Gerätedatentransfer)

Schnittstelle zur Anbindung von Geräten oder externen Programmen an ein AIS.

Hanging Protocols

Speicherung konsistenter Darstellung von Bilderserien und Studien auf verschiedenen Anzeigen für verschiedene Benutzer.

Hanging Protocols Query/Retrieve

Mit Hanging Protocols Query/Retrieve können Anzeigeeinstellungen gesucht und übertragen werden (vergleiche Query/Retrieve Serviceklasse). 

HL7 (Abk. Health Level 7)

Health Level 7. Herstellerunabhängiges Übertragungsprotokoll für den Datenaustausch zwischen Informationssystem im Gesundheitswesen. Standard für die Kommunikation zwischen den einzelnen Subsystemen eines Krankenhausinformationssystems wie z.B. LIS / RIS.

KIS (Abk. Krankenhausinformationssystem)

Gesamtheit aller informationsverarbeitenden Systeme der Informationstechnik zur Erfassung, Bearbeitung und Weitergabe medizinischer und administrativer Daten im Krankenhaus. In der Regel ist ein KIS ein Softwareprodukt eines Herstellers.

Modality Worklist

Die DICOM-Modality Worklist Service-Klasse wird benötigt, um von einem RIS oder AIS aus die Patientendaten an die Modalität zu schicken. So braucht man am Untersuchungsarbeitsplatz nicht erneut die Patientendaten eingeben. Das RIS muss die DICOM-Modality Worklist als SCP (Service-Class-Provider) unterstützen.

Magnetresonanztomographie (MRT, auch Kernspintomographie MT, MRI) Ein Volumenrekonstruktionsverfahren, das auf physikalischen Eigenschaften der Atomkerne basiert (dem Kernspin). Es gelingt die Auswertung unterschiedlichster Eigenschaften des analysierten Gewebes, besonders Weichgewebes. Ein mittlerweile zur klinischen Routine gewordenes Untersuchungsverfahren, dessen gesundheitliche Risiken heute als unbedenklich gelten.

Modalitäten: Bildgebende Systeme, also Röntgengeräte, CT, MRT, Ultraschall. Liste der Abkürzungen gemäß DICOM (C.7.3.1.1.1 Modality):

Monitorabnahme

Bei der Inbetriebnahme eines Befundarbeitsplatzes muss in Deutschland eine Monitorabnahme nach DIN 6868-157 durchgeführt werden. Zusätzlich zu den beteiligten Systemkomponenten spielt auch die Lichtsituation im Befundungszimmer eine Rolle und muss ggf. Angepasst werden, um die qualitative Anforderungen zu erfüllen.

Monitorkonstanzprüfung

Die Monitorkonstanzprüfung ist der Qualitätsnachweis für Befundsysteme, der im laufenden Betrieb in Intervallen wiederholt werden muss.

MTRA – Medizinisch-Technische/r Radiologieassistent/in

Ausbildungsberuf, der die Anforderungen an das Bedienpersonal der Modalitäten zusammenfasst.

MPR (Abk. Mulitplanare Rekonstruktion)

Die multiplanare Reformatierung ist ein Bildrekonstruktionsverfahren, bei dem transversale Schnitte auch frontal, saggital, schräg oder kurvenförmig dargestellt werden können.

MIP (Abk. Maximum Intensity Projection)

Die Maximumintensitätsprojektion rechnet dreidimensionale Bilddatensätze in zweidimensionale Projektionsbilder um, indem entlang der Blickrichtung (Projektionsrichtung) jeweils der Datenpunkt mit der maximalen Intensität ausgewählt wird.

PACS (Abk. Picture Archiving and Communication System)

Netzwerkbasiertes, digatales System zur Archivierung, Verteilung, Befundung und Betrachtung radiologischer Untersuchungsdaten. Wichtig ist die Integration in ein RIS, um Abrechnungsrelevante Informationen mit den Aufnahmen des Patienten zu verbinden.

Prefetching

In Zusammenarbeit mit einem Archiv können Bilder aus Voruntersuchungen automatisch mit den aktuellen Aufnahmen auf den Befundarbeitsplatz vorgeladen werden.

Presentation States Storage

Betrachtungseinstellungen (Zoom, W/L), Zeichnungen sowie Messungen können zum jeweiligen Bild zugehörig gespeichert werden, um dem nächsten Betrachter die Darstellung relevanter Strukturen zu erleichtern.

Query/Retrieve

Dies sind die Serviceklassen, die zum Stellen von Datenbankenanfragen und zum Anfordern von Bildern benutzt werden.

Der Sender muss über DICOM Query/Retrieve als SCU (Service-Class-User) verfügen. Der Empfänger benötigt DICOM-Q/R als SCP. Eine typische Anwendung: Man möchte an einer Workstation (DICOM-Q/R SCU) bestimmte Patientenbilder, die sich im Archiv (DICOM-Q/R SCP) befinden suchen und diese Bilder laden, um sie an zu sehen.

Real World Information Model

DICOM erfasst die Daten als

Patient > Study > Series > Image

RIS

Radiologieinformationssystem. Informationssystem für Radiologieabteilungen zur Unterstützung der organisatorischen, administrativen und medizinischen Aufgaben in dieser Abteilung. Radiologie- und Krankenhausinformations-Systeme kommunizieren ausschließlich über Datennetzwerke. Auch hier wurden Standardschnittstellen geschaffen. Diese Standardschnittstellen sind nichts anderes als Softwareinterfaces. Für den Datenaustausch werden standardisierte Protokolle verwendet, um den Datentransfer zwischen Systemen verschiedener Hersteller zu ermöglichen. Die RIS <–> PACS -Kommunikation definiert in DICOM Die RIS <–> KIS -Kommunikation definiert in HL7

Richtungsangaben

H                    Head (Kopf)

F                    Feet (Fuß)

A                    Anterior – vor dem Körper

P                    Posterior – hinter dem Körper

R                    Rechts

L                    Links

Axial               senkrecht zur Körperlängsachse

Sagittal         Ebene aus seitlicher Blickrichtung auf den Körper

Koronar        die Ebene bei frontaler Aufsicht auf den Körper

Röntgenverordnung (besonderes Verwaltungsrecht, Medizinrecht)

Die Verordnung über den Schutz vor Schäden durch Röntgenstrahlung (Abk. RÖV) regelt seit 1973 im Rahmen des Strahlenschutzes die Strahlenexposition für Mensch und Umwelt.

SCP (Abk. Service Class Provider)

Dies ist im DICOM-Standard ein Bereitsteller von einer oder mehreren Serviceklassen.

SCU (Abk. Service Class User)

Dies ist im DICOM-Standard ein Benutzer von einer oder mehreren Serviceklassen.

Stackmode

„Stapelmodus“, damit ist gemeint, das mehrere Serien einer Untersuchung oder Serien verschiedener Untersuchungen, die aber alle den gleichen Raum darstellen (z.B. Kopf des Patienten) nebeneinander gestellt werden und man dann durch alle verschiedenen Bildserien gleichzeitig blättert.

Storage Commitment

Systemimmanente Rückmeldung über Speicherungserfolg der gesendeten Bilddaten. Wenn im Archiv gespeichert können die Daten aus dem Cache der Modalitätenkonsole gelöscht werden.

Structured Reports Storage

Ein Structured Report (SR) kann einen Befund(test) als DICOM-Objekt mit den relevanten Bilddaten gespeichert, verwaltet, gesichert werden.

Ultraschall

Schonendes Bildaufnahmeverfahren basierend auf der Aussendung von Schallwellen und Interpertation deren Reflexion.

UID (Abk. Unique Identifier)

Dies ist ein eindeutiger Identifikator, der es erlaubt, weltweit alle DICOM Objekte bestimmten Herstellern oder Benutzern zuzuordnen.

Jede SOP Klasse, aber auch jede Studie, Serie und jedes Bild haben einen solchen Bezeichner.

W/L

Einstellung von Fenster und Fensterlage der Grauwerte. Standard-Bedienfunktion eines DICOM-Viewers, der zur optischen Hervorhebung relevanter organischer Strukturen in den Untersuchungsaufnahmen dient.